Saerbeck

Hintergrund und Rahmenbedingungen

Die knapp 7500 Einwohner umfassende Gemeinde Saerbeck ist eine sogenannte „NRW-Klimakommune“. Saerbeck ist zertifizierter Bildungsstandort für Nachhaltigkeit und Teil des internationalen Netzwerks der Climate Smart Municipalties. Im Jahr 2008 hat Saerbeck sich innerhalb des Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzepts das Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu sein.

Klimaneutralität bedeutet für Saerbeck, dass genauso viel Energie aus regenerativen Quellen gewonnen wird, wie verbraucht wird. Im Bereich der Stromerzeugung hat Saerbeck dieses Ziel bereits erreicht und sogar überschritten, da mittlerweile mehr Strom erzeugt als verbraucht wird. Unter dem Titel „Klimakommune 2.0“ widmet sich Saerbeck jetzt den Sektoren Wärme und Verkehr. Im Klimaschutz- und Anpassungskonzept der Kommune werden sieben Handlungsfelder unterschieden: „Bioenergiepark“, „Bildung, Transfer, Bürgermitwirkung“, „Stoffstrommanagement, Netze“, „Klimafolgen, Klimaanpassung“, „Siedlung, Verkehr, Mobilität“, „Marketing, Öffentlichkeitsarbeit“ und „Management, Controlling, Finanzen“.

Den Handlungsfeldern sind insgesamt 150 Projekte und Maßnahmen zugeordnet. Alle Maßnahmen und Projekte sollen gemeinsam das Ziel verfolgen, durch Energieeffizienz und den Einsatz von erneuerbaren Energien ein klimaneutrales Saerback bis 2030 zu ermöglichen. Das Einbeziehen der Bevölkerung in den Prozess in Form von Umsetzungsprojekten, Mitwirkungsmöglichkeiten und organisatorischen Abstimmungen sieht die Kommune dabei als „Software“ ihres Klimaschutzkonzepts an. Als „Hardware“ wird die technische Seite der Umsetzung verstanden.

Szenarien

Die Klimakommune Saerbeck hat für ihre Stadt innerhalb des öffentlich zugänglichen Klimaschutzkonzepts keine Szenarienentwicklung erarbeitet.

Maßnahmen und deren Umsetzung

Zu den 150 Maßnahmen, die im Klimaschutz- und Anpassungskonzept beschlossen wurden, zählen die Errichtung eines Bioenergieparks (BEP), die Einrichtung einer kommunalen Energieberatung, aktive Bildungsarbeit und die Errichtung einer gläsernen Energieleitstelle. Der Bioenergiepark wurde 2011 auf dem ca. 90 Hektar großen Gelände des ehemaligen Munitionshauptdepots Saerbeck errichtet.

Hier wird mit der Nutzung von Wind, Sonne und Biomasse ausreichend Strom für über 18.000 Haushalte erzeugt. Der Park wurde überwiegend von lokalen Investoren finanziert und hat 70 Millionen Euro gekostet. Im BEP wird neben der Stromproduktion auch geforscht und unterrichtet, wodurch der BEP Saerbeck auch als Kompetenzzentrum für erneuerbare Energie und für die Energiewende dienen soll. Die gläserne Heizzentrale wurde 2010 in Betrieb genommen. Sie liegt in der Mitte Saerbecks und versorgt über ein Nahwärmenetz vor allem das Schul- und Sportzentrum aber auch weitere Gebäude mit Warmwasser, wobei Holzpellets genutzt werden. Zur Heizzentrale gehört auch ein Raum für Seminare und Vorträge mit dem die Kommune nachhaltige Technik und Bildung verbinden möchte und das Ziel verfolgt, Zukunftsenergien transparent und sichtbar zu machen.

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