Freiburg

Hintergrund und Rahmenbedingungen

Die Stadt Freiburg versteht den Klimawandel als belastende Hypothek des 21. Jahrhunderts und sieht es als unbedingte Notwendigkeit an, Konzepte und Maßnahmen zu entwickeln, um Treibhausgase zu reduzieren. Das erste Klimaschutzkonzept (2019) der Stadt wurde 1996 mit dem Ziel erstellt, bis 2010 circa 25% der CO2-Emissionen in Freiburg einzusparen. Im Jahr 2007 wurde dieses Minderungsziel auf eine Senkung der CO2-Emissionen um 40% bis 2030 erweitert.

2014 hat der Freiburger Gemeinderat dann einstimmig das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 beschlossen. Damit ist hier eine Minderung der CO2-Emissionen um 95% bis 2050 gemeint, wobei zudem das Zwischenziel bis 2030 auf eine Minderung um 60% pro Kopf erhöht wurde (alle Werte verstehen sich im Vergleich zum Basisjahr 1992).

Das Ziel der Klimaneutralität wird im aktuellen Klimaschutzkonzept ausformuliert, welches die Stadt Freiburg zusammen mit dem Öko-Institut und dem Institut für Energie und Umweltforschung Heidelberg (Ifeu) erstellt hat. Ein weiterer zentraler Bestandteil bei der Erstellung war die Einbeziehung der Bürger*innen Freiburgs. Diese konnten via einer „Online-Bürger*innenbeteiligung“ Vorschläge einreichen.

Szenarien

Die Stadt Freiburg hat in ihrem Klimaschutzkonzept ein Zielszenario entwickelt mit dem die CO2-Emissionen bis 2050 um etwa 95,8% gegenüber dem Vergleichsjahr 1992 sinken. In diesem Zielszenario wird angenommen, dass alle Bestandsgebäude umfassend saniert werden, so dass sie nur noch ein Minimum an Energie benötigen. Außerdem ist vorgesehen, alle Energie aus erneuerbaren Quellen zu beziehen, den Fuß- und Radverkehr auszubauen sowie die Nutzung elektrischer Klein- und Kleinstfahrzeuge zu stärken.

Der öffentliche Verkehr soll zudem für alle zugänglich und bezahlbar sein, wobei auch bedarfsorientierte Mobilitätskonzepte entwickelt werden. Die regionale Wirtschaft Freiburgs soll zu einer innovativen und nachhaltigen Kreislaufwirtschaft werden, was auch einen bewussten und nachhaltigen Konsum umfasst. Die Stadt Freiburg betont, dass das Zielszenario nicht als Prognose gelesen werden soll, sondern es sich um „Wenn-Dann“-Aussagen handelt.

Maßnahmen und deren Umsetzung

Innerhalb des Klimaschutzkonzepts werden sechs verschiedene Handlungsfelder beschrieben: „Klimafreundliche Gebäude, Stadtplanung, Verwaltung“, „CO2-freie Mobilität“, „Erneuerbare Energien“, „Nachhaltige Wärmeversorgung“, „Gewerbe und Industrie“ und „Klimafreundliche Lebensstile“.

Im Handlungsfeld „CO2-freie Mobilität“ wird beispielsweise vorgeschlagen, eine City-Maut einzuführen, die die Wahl des Verkehrsmittels seitens der Bürger*innen mittels Nutzerkosten beeinflussen soll. Im Handlungsfeld „Erneuerbare Energien“ soll unter anderem die Freiburger Solarkampagne „Dein Dach kann mehr“ erweitert werden. Dabei handelt es sich um eine Photovoltaik-Kampagne, die sowohl Privatpersonen, als auch Unternehmen bei der Installation einer Solaranlage unterstützt, indem sie via kostenloser und unabhängiger Beratung entsprechende Anreize setzt.

In einigen Handlungsfeldern werden zudem bereits Maßnahmen umgesetzt. Dazu zählt im Bereich „Klimafreundliche Lebensstile“ die Initiative „Geburtsbäume“, im Rahmen derer seit 2015 jedes Kind zur Geburt einen Gutschein über einen Apfel-, Birnen- oder Kirschbaum erhält.

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